(ho) Zwei Entwicklungen werden den Arbeitsmarkt bis 2030 maßgeblich mit beeinflussen: die Digitalisierung und die Zuwanderung von Flüchtlingen.
Das ist das wichtigste Fazit der von einem internationalen Forschungsgremium aufgestellten „Prognose 2030“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), an der u.a. das Fraunhofer IAO mit einer Expertise zum Thema Digitalisierung maßgeblich mitgewirkt hat. Die Studie gibt unternehmens- und forschungsrelevante Empfehlungen, damit die Herausforderungen des demografischen und technologischen Wandels gemeistert werden können.
Zuwanderung und Digitalisierung
Szenario Nummer eins: das erhöhte Arbeitsangebot aufgrund der Gesamtzuwanderung könnte, so die Prognosen, zwischen 2020 und 2030 Früchte tragen, sofern die Integrationsaufgabe umfassend, schnell und anhaltend verfolgt wird. Grundannahme im zweiten Szenario mit dem Titel „Beschleunigte Digitalisierung“ ist ehrgeizig. Sie geht davon aus, dass deutsche Unternehmen die digitale Technik nicht nur verstehen und anwenden, sondern dass sie – weit mehr – die Technologieführerschaft anstreben.
Sozusagen ein zweites Silicon Valley an Rhein und Ruhr oder Inn und Donau? Nach dem Versagen der deutschen Industrie beim großen Siegeszug der Computer und ihrer Peripherie ist hier Skepsis angebracht. Fraunhofer IAO setzt jetzt vor allem auf den Bereich der vernetzten Produktion (Internet der Dinge). Die BAMS-Richtung nebst Fraunhofer sieht, so die Autoren auf ihrer Webseite, „anders als eine Reihe vorliegender Studien in der forcierten Entwicklung und Umsetzung von Industrie 4.0 nennenswerte Marktpotenziale für die deutsche Wirtschaft. Dies hat positive Auswirkung auf Wachstum und Beschäftigung“. So lautet denn eine BAMS-Fraunhofer-Empfehlung, Unternehmen sollten ihre Personalpolitik längerfristig ausrichten und die Erwachsenenbildung als eigene Säule des Bildungssystems institutionalisieren.
Die Prognosen und die zugrundeliegenden Fachexpertisen sind als Open-Access-Dateien frei verfügbar: www.economix.org